Wenn du dich schon mit dem Thema Glaubenssätze beschäftigt hast, dann weißt du wovon ich rede. Diese nervigen Dinger, die man – hat man sie erst mal entdeckt – irgendwie loswerden will.

Glaubenssätze sind nichts Anderes als Gedanken, die sich immer wieder in dein Bewusstsein drängen. Im Laufe unseres Heranwachsens haben sie sich regelrecht eingebrannt. Manche Sätze klingen wie unsere Eltern, andere, die wir uns selbst zu eigen gemacht haben, klingen wie wir selbst. Sie sind mal laut und mal leise. Meist rauschen sie in unterschiedlichen Varianten durch unseren Kopf.

Glaubenssätze – bleiben sie unerkannt – leiten uns durchs Leben und verleiten uns in vielen Lebensbereichen dazu Dinge zu tun, die uns nicht gut tun, unserer Natur nicht entsprechen oder einfach viel zu viel zu tun … bis hin zur Erschöpfung.

Ich hatte sie auch … sehr viele sogar! Und ich habe sie überwunden!

In diesem Artikel wirst du erkennen, dass du nicht alleine bist mit … na ja ich sag mal … mit diesen „komischen“ Überzeugungen über dich selbst.

Möglicherweise erlebst du einen Aha-Moment, weil dir eine Sache noch nicht bewusst war.

Du erfährst, in welcher Weise meine Glaubenssätze mich im Alltag behindert haben und vielleicht erkennst du dich in dem ein oder anderen Thema wieder.

Die gute Nachricht kommt zum Schluss …

… lass dich überraschen.

Meine früheren Glaubenssätze, wie ich mich durch sie leiten ließ und was aus ihnen geworden ist

Ich kann es nicht

Es gab so Vieles in meinem Leben, das ich gerne angepackt hätte oder was ich als Aufgabe vor mir hatte, von dem ich glaubte ICH KANN ES NICHT! Das Schlimme ist … ich habe sehr oft überhaupt nicht hinterfragt, was „ES“ überhaupt ist.

Dieser Gedanke hat mich lange Zeit in meinem Wunsch ausgebremst, mich als Coach und Trainerin selbständig zu machen. Da muss „man“ sich ja mit unternehmerischen Dingen auskennen und Buchhaltung machen und sich um Steuern kümmern …

Ich bin so froh, dass ich an einem gewissen Punkt in meinem Leben dieser lauten inneren Stimme (ich nenne sie unter anderem ‚mein echtes inneres Wissen‘) gefolgt bin und nicht diesem Gedanken, dass ich es nicht kann.

Es steht mir nicht zu, glücklich zu sein

„So ein Quatsch“ denkst du jetzt vielleicht! Oh ja … der war wirklich hartnäckig. Ich glaubte viele Jahre meines Lebens viel mehr „Ich bin traurig“. Und meine Güte … ich fand ganz viele Gründe in meiner Vergangenheit, warum das so war. Hat es mich weitergebracht? Kein bisschen. Im Gegenteil: Je mehr ich in der Vergangenheit gesucht habe, desto mehr habe ich gefunden und in der Gegenwart bin ich traurig geblieben.

Meine Stimmung war früher eher verhalten, Freude konnte ich nicht sonderlich gut zeigen und ich sehnte mich nach Leichtigkeit.

Seit ich nicht mehr in der Vergangenheit suche und das Leben von Moment zu Moment lebe – auch manchmal mit traurigen Gefühlen – bin ich SEHR GLÜCKLICH.

Ich auf der Schaukel: Mein Sinnbild für pure Lebensfreude

Ich will nicht nerven

Ich wollte möglichst unauffällig sein. Immer und überall.

Es war sogar so, dass ich gar nicht mehr telefoniert habe, denn ich hatte immer Sorge, den Menschen, den ich dann anrufe, in diesem Moment bei etwas Wichtigem zu stören … anstatt einfach kurz nachzufragen: „Hast du gerade Zeit (oder Lust) zu telefonieren?“

So richtig kompliziert wurde dieser Gedanke, als ich mich als Selbständige mit dem Thema Marketing auseinandersetzen musste … Was glaubst du wohl, wie hinderlich dieser Gedanke „Ich nerve die Leute“ ist, wenn du auf dich aufmerksam machen möchtest, damit viele wundervolle Menschen da draußen sehen können, dass ich ihnen bei ihrem Problem helfen kann?

Manchmal schlendert der Gedanke mal kurz in meinem Kopf vorbei … ich bemerke ihn und weiß, dass ich mich nicht um ihn kümmern muss. Dann ist er auch wieder schnell weg.

Rückzug steht mir nicht zu

Ich bin so ein bisschen ein „Einsiedler-Krebs“ … Ich kann SEHR gut alleine sein, fühle mich wohl, wenn Ruhe um mich herum ist, habe wenige (dafür sehr tiefe) Freundschaften. Ich brauche es nicht, viel unterwegs zu sein, Leute zu treffen, etwas zu unternehmen.

Ich ziehe mich gerne zurück. In meine vier Wände und zu mir.

Es war ganz schön anstrengend für mich, als ich noch glaubte, dass ich anderen gerecht werden müsse … Ständig traf ich mich mit Freunden und Bekannten, plante hier ein Treffen und dort ein Essen. Ich hatte gegenüber meiner besseren Hälfte ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich mit einem guten Buch in einen anderen Raum verzogen habe um in Ruhe lesen zu können.

Heute mache ich das nicht mehr. Wenn Freunde und Bekannte fragen, ob wir uns treffen wollen, dann mache ich das gerne (nachdem ich gut für mich geprüft habe, ob das in die entsprechende Woche noch reinpasst und es mir nicht zu viel wird). Ich selbst plane aktiv nur noch sehr wenig. Dabei habe ich bemerkt, dass von manchen Freunden kaum noch die Frage nach Treffen kommt. Und das ist total okay für mich und ich bewerte es nicht.

Ich kann nicht rechnen

Auweia… dieser Glaubenssatz war hartnäckig. Ich habe da auch etwas wirklich blödes in meiner Jugend erlebt (und in meinem Buch „Was will ich wirklich im Leben? 30 Mutmach-Geschichten für dich“ darüber geschrieben).

Ja, es gibt da eine Geschichte in meiner Vergangenheit, die mich hat glauben lassen, dass ich nicht rechnen kann. UND ich kann heute sehen, dass ich selbst diejenige war, die krampfhaft an diesem Gedanken festgehalten hat und es sich in so mancherlei Hinsicht schwer gemacht hat.

Sobald ich Zahlen sah, folgte der Gedanke dass ich nicht rechnen kann und dieses unangenehme Gefühl und die Angst kamen in mir hoch. Auch DAS war ein Grund, weshalb ich lange glaubte, dass ich mich nicht selbständig machen kann …

Heute schreibe ich Angebote, Rechnungen, mache meine Buchhaltung. Ich investiere und ich verdiene und siehe da: ICH KANN RECHNEN.

(Wenn du Mathematiker*in bist oder sau gut im Rechnen, dann wirst du mir jetzt sagen wollen, dass das wenig mit Mathematik und rechnen zu tun hat … und du hast Recht … für mich war es jedoch jahrelang ein Horror).

Das kann ich mir nicht leisten

Auch darüber habe ich schon mal geschrieben (hier), denn durch diesen Glaubenssatz habe ich mir viele Jahre lang auch nicht die geringsten Wünsche erfüllt. Von Träumen mal nicht zu reden.

In meinem Leben hat mich dieser Gedanke lange ausgebremst schöne Dinge zu tun.

Als Unternehmerin wäre es fatal gewesen, wenn ich diesem Gedanken immer blind gefolgt wäre, denn ohne ins Unternehmen zu investieren, kann es nicht wachsen.

Zwischenzeitlich habe ich mir Träume erfüllt, von denen ich wirklich glaubte, dass ich es mir nicht leisten kann … denn als ich anfing diesen Gedanken zu hinterfragen, formulierte ich den Satz einfach um: WIE KANN ICH MIR DAS LEISTEN?

Das hat ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Heute lasse ich mich nicht mehr blind von diesem Satz leiten und das heißt nicht, dass ich mein Geld verpulvere ;-)

Glaubenssätze
Ein erfüllter Traum 2015 – Eine Woche Segeln

Ich bin traurig

Diesen Glaubenssatz habe ich ja weiter oben schon erwähnt und doch hat er eine andere „Färbung“ … dunkel bis schwarz …

Kein Scherz: Bis vor wenigen Jahren habe ich am liebsten schwarze Kleidung getragen. Bunte Kleidung fühlte sich nicht gut für mich an … sie passte nicht zu meiner Stimmung (traurig). Sie waren NICHT meine zweite Haut. Heute ist mein Kleiderschrank sehr bunt und kaum ein schwarzes Teil ist noch auffindbar :-)

Ich könnte ganze Seiten damit füllen, wie sich dieser Glaubenssatz auf mein Leben ausgewirkt hat. Einen Teil der Geschichte kannst du im Kapitel „Tschüss Kontrollfreak, Hallo Leben!“ im Buch „Und dann war es leicht“ nachlesen (Wie 20 Menschen Lebensfreude und inneren Frieden wiederfanden – und wie auch du leichter leben kannst).

Das Buch gibt es als Taschenbuch und als gebundenes Buch im Buchhandel und für den Kindle-Reader.

Buch Life Coach Glaubenssätze
Buch “ Und dann war es leicht“

Das macht man nicht

Es gab Vieles, von dem ich glaubte, dass „man das nicht macht“ … dazu gehörte zum Beispiel:

  • Neugierig sein
    (dabei hatte ich schon immer ein aufrichtiges Interesse an den Menschen und ihren Geschichten)
  • Fragen stellen
    (hatte ja etwas mit Neugierde zu tun)
  • Andere um Hilfe bitten
  • Springen, hüpfen, lachen
    (alles zu auffällig, zu laut, zu viel)
  • Geld ausgeben
    (wofür auch immer …)

By the way … wer ist überhaupt diese/r ‚man‘?

Das macht ‚man‘ nicht … andere durften das in meiner Betrachtung sehr wohl, nur ich selbst nicht.

Heute ist die aufrichtige Neugierde und mein tiefes Interesse an den Menschen meine tägliche Arbeit im Coaching. Ich frage so lange nach, bis ich WIRKLICH verstehe, was mein Gegenüber sagt und glaubt und meint, anstatt zu interpretieren und zu vermuten, was es sein könnte. Nur so, kann ich WIRKLICH helfen.

Andere um Hilfe bitten gelingt mir heute viel besser, auch wenn ich mich so manches Mal überwinden muss. Dabei habe ich so wundervolle Menschen um mich herum – privat und beruflich – die mir immer wieder von Herzen gerne helfen. So ein schönes Geschenk!

Wenn die Situation es hergibt, dann springe ich, hüpfe und lache aus tiefstem Herzen … und bin dabei immer noch eher der leise Mensch, der ich schon immer war.

Ich muss jedem gerecht werden (nur mir nicht)

Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich den Gedanken folgte, was ich für andere alles tun muss, es aber zeitlich und organisatorisch gar nicht geschafft habe. Ob als Ehefrau, Tochter, Schwester, Freundin … da waren so viele Erwartungen an mich, die ich nicht erfüllen konnte und ACHTUNG: Die Erwartungen stellte nur ICH an mich! Sie kamen gar nicht von außen – weder von meinem Mann, meinen Eltern, meinen Schwestern, Freunden … Ich folgte nur diesen Gedanken was ich für andere tun müsste … und war allein davon schon müde und ausgelaugt und hatte noch nichts getan.

Dieser Glaubenssatz ist wie weggewischt. Und das Schöne ist: Ich bin dadurch viel präsenter – auch für meine Liebsten. Für sie da zu sein – dann, wenn sie mich WIRKLICH brauchen – fällt mir um so vieles leichter. Ohne Anstrengung, ohne (selbstgemachten) Druck.

Ich brauche ganz viel Struktur

Puuuhhh … Struktur …

Der Killer jeder Flexibilität, jeder guten Idee, jeder Freiheit.

Ich habe nicht nur mein Leben von A bis Z strukturiert, sondern auch jedes kleine Detail in dieser Struktur. Angefangen vom sauber machen unserer Wohnung, hin zu jedem noch so kleinen Projekt in meinem Coaching-Business.

Und wenn ich so an meine frühere Angestellten-Zeit zurückdenke, dann habe ich sicherlich des Öfteren meine Kollegen damit genervt ;-)

Bin ich heute völlig unstrukturiert?

Nein – natürlich nicht. Doch innerhalb einer gesunden Struktur ist Platz für Flexibilität. Die ist zum Beispiel sehr wichtig, wenn ich im Coaching bin oder einen Workshop halte. Ich ziehe NICHT stur meinen Plan, meine Inhalte, meine Ideen durch. Ich reagiere Moment für Moment auf die Menschen und auf das, was wirklich für sie dran ist und Dank meiner (inneren) Struktur ist für sie immer ein roter Faden spürbar (das weiß ich aus hunderten von Feedbacks).

Hast du den ein oder anderen Glaubenssatz wiedererkannt?

Du bist damit nicht alleine! Diese und zahlreiche andere höre ich auch bei meinen Kundinnen und Kunden. Das ist ganz normal und auch total okay. Aber du musst sie nicht dein ganzes Leben lang mit dir herum tragen, dich müde machen, überarbeiten, verstecken, verstellen. Du darfst ein leichtes Leben haben. Mit Höhen und Tiefen (das ist normal) und trotzdem kann dein Leben leicht sein.

Hier sind gute Nachrichten:

Du bist nicht deine Glaubenssätze!

Du bist nicht deine Gedanken!

Du bist so viel mehr als das!

Weitere gute Nachrichten:

Du musst nicht dein ganzes Leben mit diesen Glaubenssätzen verbringen. Sie sind ‚verlernbar‘.

Du musst nicht für jeden negativen Glaubenssatz eine positive Affirmation kreieren und sie dir immer wieder vorsagen. Das kann für einen Moment mal hilfreich sein … und gleichzeitig wirst du vielleicht schon bemerkt haben, dass du dich dadurch manchmal NOCH schlechter fühlst, weil es sich für dich einfach nicht wahr oder stimmig anfühlt. Kein Wunder, du tust dabei ja nichts Anderes als dich weiterhin mit diesen negativen Gedanken zu beschäftigen … du streust nur ein paar Glitzerperlen und Puderzucker darüber, darunter bleiben sie aber … unschön, negativ und nervig.

Lange Jahre habe ich mich (unschuldiger Weise) von diesen negativen Gedanken durchs Leben navigieren lassen … und ich hatte ein negatives Leben.

(Verstehe mich bitte nicht falsch … ich hatte ein gutes Leben und sehr viel Schönes. Menschen die mich lieben, ein schönes Haus und so vieles mehr. Und doch war da immer dieses verhaltene Gefühl, Traurigkeit und Anstrengung).

Glaubenssätze sind ‚verlernbar‘

Als ich begonnen habe, diesen Blogartikel zu schreiben, ist mir aufgefallen, dass ich mich nicht mehr an meine Glaubenssätze erinnere. Diese nervigen Dinger, die mich so viele Jahre begleitet haben und die ich ‚irgendwie‘ loswerden wollte. Ich musste tatsächlich alte Aufzeichnungen suchen (als ich mich noch mit Glaubenssätzen beschäftigt habe) damit ich darüber für dich schreiben kann.

Ich möchte schließlich ECHT für dich schreiben.

Auch bei meinen Kundinnen und Kunden geraten so manche Glaubenssätze in Vergessenheit. Sie folgen nicht mehr diesen Gedanken. Sie lassen sich nicht mehr unbemerkt von ihnen lenken. Sie sind nicht mehr der Guide ihres Lebens.

Ist DAS nicht eine gute Nachricht?

Du kannst das auch!

Denn du bist nicht deine Glaubenssätze.

Du bist so viel mehr.

Du bist Tiefen-Okay.

Herzliche Grüße

Sandra

PS:
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