Letzte Aktualisierung 21. Mai 2023

Bei allem, was du jetzt lesen wirst, gibt es nur einen Satz, der all das ausdrückt, was ich meinem jüngeren Ich wirklich raten würde. Welcher Rat das ist? Lass mich von Vorne beginnen …

Sitzt du manchmal da, denkst an Geschehens zurück und denkst „Hätte ich doch nur, …“? Das ist etwas, was ich von mir ausnahmsweise mal nicht behaupten kann. Was zurück liegt ist vorbei. Entscheidungen die wir einmal getroffen haben sind getroffen und wir können sie in der Gegenwart nicht mehr ändern. Immer wieder darüber nachzudenken was dann anders geworden wäre hält dich in der Vergangenheit fest und im Hier und Jetzt durchlebst du die miesen Gefühle von damals nochmal und nochmal.

Mit diesem Blogartikel schaue ich zwar auch in die Vergangenheit (und nehme dich, wenn du magst, ein Stück weit mit), dennoch liegt der Fokus auf einem positiven Blick für die Gegenwart.

Ein Reflektion für dich – ohne Rat!

Ich bin 47 Jahre alt, habe in den letzten drei Jahren eine so wundervolle Transformation erlebt und sehe so Vieles heute gelassener, entspannter und kann friedlich zurückblicken.

Das, was ich meinem jüngeren Ich heute sagen würde ist vielleicht etwas, das dich heute umtreibt. Etwas, das du herausfordernd erlebst oder etwas, das dich vom Glücklich sein abhält. Bist du bereit?

Der jungen Sandra würde ich raten …

Rat Nr. 1: Glaube nicht alles, was andere über dich sagen!

Du bist zu dünn – sagten sie! Ja, du liest richtig: zu dünn! Für viele Menschen kaum vorstellbar, gibt es Gewichtsdiskremenierung auch bei schlanken Menschen. Als Kind, Teenager und junge Erwachsene musste ich mir immer wieder anhören, dass ich zu dünn sei. Am schlimmsten waren dabei die Erwachsenen, nicht mal gleichaltrige Kinder, die mir richtig schlimme Dinge an den Kopf geworfen haben. Ich war körperlich und mental kerngesund und wog lediglich etwas weniger als Gleichaltrige. Und weißt du was die Folge davon war? Ich fand mich zu dünn.

Ich trug keine kurzen Hosen und schon gar keine Röcke. Im Schwimmbad schämte ich mich, wenn mich andere im Badeanzug sahen (Bikini wäre noch schlimmer gewesen). Ich trug keine enge Kleidung, damit „es“ nicht so auffiel.

Ganz dunkel erinnere ich mich daran, dass ich mich früher mal total okay fand. Bis man mir sagte, ich sei zu dünn. Meine Eltern standen dabei voll hinter mir. Sie wussten, dass ich gesund bin und sahen mich wie ich bin, doch ihnen glaubte ich irgendwann nicht mehr. Ich WAR zu dünn.

Es ist erst ein paar Monate her: Meine Mutter kramte in alten Fotos und schickte meiner Schwester und mir per WhatsApp ein Foto vom Spanienurlaub – wir zwei Mädels am Strand. Ich im Badeanzug. Ich war fast 14 Jahre alt und fand mich damals schrecklich dünn und war voller Scham …

… nun sah ich das Foto vor mir und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: Ich war ja gar nicht so dünn wie ich dachte. Ich war voll okay. Ein schlankes, 14-jähriges Mädchen am Strand, die kleine Schwester an der Hand. Total Normal!

Das war ein unglaublicher Aha-Moment. Es zeigte mir auf sehr anschauliche Weise, was ich längst wusste:
Du bist nicht deine Gedanken!

Rat Nr. 2: Vertraue auf dein Wissen!

Meine Noten in der Schule waren oft – „na ja“. Zwischen „sehr gut“ (1) bis hin zu „ungenügend“ (6) war bei mir alles drin. Ich hatte Lieblingsfächer, Fächer die mich wirklich interessierten und Endgegner (Mathe). Was ich immer hatte: Eine nicht zu bremsende Wissbegierde. In der Schule arbeitete ich immer fleißig mit, stellte Fragen, diskutierte. Und dann kamen die Klassenarbeiten und mein Wissen wurde bewertet. Heute (als studierte Berufspädagogin) weiß ich, dass die klassische Form des Lernens nicht zu mir passte. Zuhören, erst denken dann sprechen, abschreiben, auf den Punkt lernen und das Gelernte Wissen an Tag x zu Papier bringen … puh war das langweilig und doof.

Jede „befriedigend“ (3), jede „ausreichend“ (4) und jede „mangelhaft“ (5) war für mich der Beweis: Ich kann es nicht. Ich bin zu blöd dazu.

Auch hier standen meine Eltern immer hinter mir. Sie haben mich unterstützt ohne Druck auszuüben.

Insgeheim wusste ich damals IMMER, dass ich es besser weiß, dass ich es kann, dass ich viel mehr weiß … und glaubte meinem Denken. Schließlich stand es ja unter der Klassenarbeit schwarz auf weiß – ach nein: rot auf weiß – geschrieben.

Manchmal (immer seltener) kommen auch heute noch diese Gewohnheitsgedanken „Ich kann es nicht“. Ich muss ihnen nicht mehr glauben. Ich vertraue heute auf die innere Stimme, die mich immer wieder daran erinnert, dass ich „es“ weiß oder, dass ich „es“ lernen kann (was auch immer „es“ ist, denn das ist ganz oft sowieso total irrational).

Heute weiß ich: Ich bin viel mehr als mein Denken!

Und wenn ich heute von innerem Wissen spreche, dann meine ich damit nicht das, was wir kognitiv erlernen, sondern das Wissen, das wir alle in uns tragen. Das Wissen, dass uns durchs Leben führt und immer für uns abrufbar ist.

Rat Nr. 3: Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht!

Wenn dir dieser Satz bekannt vorkommt, dann, weil du dich möglicherweise an das Lied von Herbert Grönemeyer erinnerst, das genauso heißt: „Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht“.

Dieser Text hat mich damals, als das Lied Anfang der 2000er veröffentlich wurde, sehr berührt und ich glaube, damals habe ich ihn falsch verstanden. Ich war nämlich Meisterin darin, Tränen nicht zuzulassen und stattdessen ein geübtes Lachen aufzusetzen. Wer will schon traurig sein? Wer will schon heulen – schon gar nicht, wenn andere es mitbekommen würden. Also bloß nicht zulassen, Kopf hoch, lächeln.

Heute sehe ich das anders.

Wenn das Gefühl – es ist zum Heulen – schon in uns drin ist, dann muss es auch raus. Das ist die leichteste Möglichkeit, dem Gefühl die Tür zu öffnen, damit es wieder gehen kann. Danach wird es erst mal besser. So lange, bis wir wieder an das denken, was uns traurig gemacht hat, dann kommt das Gefühl wieder. Und es geht auch wieder. Ein auf und ab – ohne, dass wir etwas dafür oder dagegen tun müssen.

Willst du wissen, wie ich mir das Leben schwergemacht habe?

Ich dachte viele Jahre meines Lebens, dass ich nicht lachen darf, denn ich bin ja traurig. „Hallo! Das passt ja wohl gar nicht!“ Dabei gab es – auch in schwierigen, herausfordernden Zeiten – immer auch Momente, die ein kleines Lachen in mir weckten, welche ich jedes Mal im Kern erstickt habe weil ich dachte, dass ich ja traurig bin und deshalb nicht lachen kann oder darf oder soll.

Heute erlebe ich, dass jedes Lachen, wenn es sich schon im Inneren anbahnt, ein Rettungsanker in herausfordernden Zeiten ist. Jedes noch so kleine – von mir selbst erlaubte Lachen – ist wie ein Strohhalm an dem ich mich festhalten kann, der mir wieder Kraft gibt. Sei es nur für die nächsten Momente. Lachen summiert sich – dann, wenn ich es zu lasse.

Erlaube dir zu lachen – auch dann, wenn dein Kopf dir etwas Anderes sagt.

Rat Nr. 4: Rede dir Freundschaften nicht schön, wenn sie sich nicht gut anfühlen!

Du kannst das Wort Freundschaften auch einfach durch Beziehungen ersetzen – ist im Enddefekt das Gleiche.

Als Teenager und junge Frau hielt ich an so manchen Freundschaften fest, obwohl ich sehr genau spürte, dass sie mir nicht guttun. Ich dachte dabei meistens: Besser diese Freundschaft als gar keine. Oder ich spürte, dass ich einer Person nicht vertrauen kann und suchte nach Beweisen im Außen (manchmal bekam ich sie sogar) und redete mir dann Dinge ein, die mich in dieser vermeintlichen Freundschaft festhielten. Ich folgte meinem Denken über die andere Person, die es sicherlich nicht so gemeint hat, die gerade selbst Probleme hat und daher so mit mir umgegangen ist. Ich dachte sogar, dass ich wahrscheinlich selbst schuld bin. Ich weiß nicht mehr, welche Geschichten ich mir jeweils über mich selbst oder über die andere Person erzählt habe. Es geht auch nicht um die Inhalte, sondern es geht darum, dass ich mir selbst nicht vertraut habe. Diese innere, liebevolle und weise Stimme, die oftmals sagte „Geh, Sandra.“ Ich habe sie zur Seite geschoben und den Geschichten in meinem Kopf mehr Gehör geschenkt.

Heute weiß ich: Ich weiß IMMER, welche Menschen gut für mich sind und welche nicht. Und: ich vertraue mir.

Das heißt nicht, dass ich Schubladen auftue, Menschen reinstecke und sie wieder schließe. Ich bleibe einfach bei mir und weiß was zu tun ist. Gehen oder bleiben.

Mir fallen noch ein paar mehr Dinge ein, die ich meinem Jüngeren Ich heute sagen würde. Was ich ihm raten würde. Und bei allen Erinnerungen und damit verbundenen Erkenntnissen ist dieser eine Rat der wichtigste von allen:

Rat Nr. 5: Glaube nicht alles was du denkst!

Alles, was mir das Leben in der Vergangenheit schwergemacht hat (und es auch in der Gegenwart tut, wenn ich nicht wachsam bin) ist mein Denken. Es sind die Geschichten, die ich mir über mich selbst und über andere erzählt habe. Jene Bewertungen, die uns fühlen lassen was wir dann fühlen. Die uns aus dem Gefühl heraus reagieren und handeln lassen.

Nun denkst du vielleicht „Okay Sandra, aber ich habe doch dieses oder jenes erlebt und es war wirklich schlimm!“
Oh ja – das hast du! Genauso wie ich unschöne Dinge in meinem Leben erlebt habe, die mich ratlos, hilflos, traurig und verzweifelt gemacht haben.

Was diese Erlebnisse NOCH schlimmer gemacht haben, waren und sind unsere kreisenden Gedanken darüber. All das Denken, dass hinzukommt und noch mehr und noch mehr – unbemerkt tobt es sich in unserem Bewusstsein aus und wir hören nicht auf das, was unser Inneres uns manchmal laut und manchmal leise zuruft.

Meinem jüngeren Ich würde ich heute raten:

Rat Nr. 6: Höre auf dein tiefes, inneres Wissen!

Es leitet dich. Hier wohnt das Vertrauen, die Zuversicht, das Glück, die Hoffnung. Hier wohnt der Glaube an Dich – an dein Können, an deine Einzigartigkeit, an dein Sein. Du bist gut so wie du bist. Noch mehr: Du bist Tiefen-okay.

Auch du:

Du bist Tiefen-okay!

Herzliche Grüße

Sandra

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Dein Leben darf leicht sein.

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