Letzte Aktualisierung 22. Juli 2022
Regt es Dich auf, dass Du derzeit überflutet wirst von Tipps fürs Home-Office, Tipps wie Du Dein Angebot jetzt auch online anbieten kannst, hier ein „Corona-Kurs“ und da ein „Corona-Angebot“? Dann geht es Dir so wie mir. Als die Welle dessen losging dreht sich auch mein Kopf: „Welches Angebot kann ich jetzt raushauen?“
„Und kostenlos muss es sein, machen ja gerade alle so! Was braucht meine Zielgruppe jetzt von mir? Was hilft den Menschen gerade jetzt, was ich ihnen geben kann?“ Hier kommt meine Antwort:
Nichts.
Und weißt Du, warum Du von mir gerade kein besonders anderes oder neues Angebot bekommst? Weil ich das Gefühl habe, dass wir alle gerade von „Corona-Angeboten“ überrollt werden. Egal in welcher Branche Du arbeitest, egal, was Deine eigene Dienstleistung oder Dein Produkt ist, egal wonach Du suchst, beziehungsweise nicht suchst:
Überall poppen sie auf: Die Angebote.
Auf Facebook, Xing, LinkedIn, Twitter, Instagram, in Deinem WhatsApp-Status, in der Fernsehwerbung, in der Zeitung, im Radio, in Deinem E-Mail-Postfach… die Liste ist unendlich erweiterbar.
Wie geht es Dir damit?
Mich stresst es ungemein. Es stresst mich auch, dass ich von vielen Coach-Kollegen jetzt ständig lese „Nutze die Krise als Chance“ oder „Nutze Deine neu gewonnene Zeit (wegen vieler Stornierungen) und gestalte Dein Business neu“. „Begegne der Krise mit Freude“ und und und.
Versteht mich bitte richtig: Ich verurteile meine Kollegen nicht. Jede(r) tut was er/sie kann, was er/sie für gut hält. Jede(r) teilt seine Gedanken und Ratschläge mit. Jede/r hat das absolute Recht dazu und ich urteile nicht darüber. Es ist in Ordnung. Und im Grunde stimme ich ganz vielen dieser Aussagen zu – insbesondere dann, wenn gerade keine „Welt-Krisen-Zeit“ existiert.
Mit mir macht das alles nur eins: Es stresst mich!
Ja, Du liest richtig: Die Coach, die anderen hilft aus dem Stress rauszukommen und sie in ein Leben begleitet, das nicht vom Stress beherrscht wird, ist gestresst.
Ja, das ist völlig normal. Ich bin ja auch „nur“ ein Mensch. Und ich bin ein achtsamer Mensch. Ich bin sowohl achtsam mit mir selbst, als auch achtsam mit anderen – zumindest strebe ich danach. Ob es mir immer gelingt – frage mal meine bessere Hälfte ;-)
Nachdem ich also ein paar Tage lang darüber nachgedacht habe, welches Angebot ich schnell „raushauen“ könnte, habe ich innegehalten. Ich habe meinen Gedanken und meiner innere Weisheit gelauscht. Die Gedanken haben gemeckert wie eh und je: „Wenn Du das nicht tust, dann passiert xyz!“ oder „Du musst mithalten, sonst wirst Du nicht erfolgreich“ und „Wenn Du Geld verdienen willst, dann musst sofort ein Online-Angebot entwickeln“ und so weiter.
Dann meldet sich ein Gefühl in mir – es ist die innere Weisheit, die zu mir spricht.
Intuitiv sage ich zu mir selbst: „Du musst gar nichts!“
Denn da melden sich auch noch andere Stimmen in mir:
„Willst Du diese Krise nutzen und Kapital daraus erzielen?“ Nein, das fühlt sich für mich nicht gut an. Mein Angebot ist da, es ist gut und von hohem Nutzen. Es ist buchbar. Auch online.
Ich fragte mich außerdem:
„Willst Du ein Angebot entwickeln, obwohl Du selbst dich durch die Flut an Angeboten überrollt und gestresst fühlst?“ Nein, das will ich nicht. Ich frage mich, mit welcher Haltung ich wohl etwas für andere entwickle, wenn ich selbst mich durch genau diese Welle gestresst fühle. „Kann das gut werden?“ Ja, vielleicht – schließlich bin ich sehr ordentlich, weiß viel und habe wirklich etwas zu geben. Und doch würde etwas mitschwingen – vermutlich mein ungutes Gefühl. Verstehst Du was ich meine?
„Will ich auch zu den Coaches gehören“, die in anderen Stress auslösen? Mitnichten.
Ich stehe für Stressreduktion und Burnout-Prävention.
Ich begleite Menschen RAUS aus dem Stress, da will ich nicht zu ihrem Stress beitragen.
Last but not least:
Vielleicht bist Du überhaupt nicht so gestresst wie ich – durch all die Angebote auf allen möglichen Kanälen. Wenn das so ist, dann finde ich das ganz wunderbar.
Vielleicht geht es Dir so wie mir und Du bist durch all das gestresst. Dann lass Dir sagen:
Folge Deiner inneren Weisheit. Folge nicht dem, was Dir von außen suggeriert wird, was Dir gespiegelt wird. Lausche Deinen Gedanken und prüfe, ob sie wirklich wirklich Recht damit haben, was sie Dir zuflüstern oder gar zubrüllen. Sei achtsam mit Dir.
Sandra Liane Braun
Das ist in der Tat, der einzige, mini kleine Tipp, den Du von mir bekommst.
Im Übrigen:
Ich habe ein wunderschönes Coaching-Programm, durch das ich Menschen begleite, wenn sie dem Stress in ihrem Leben ein Ende setzen wollen. Online – sowieso schon. Nicht erst jetzt. Und genauso „offline“ – wenn Du in meiner Nähe wohnst und in meinem Coachingraum in Dillingen Platz nehmen möchtest.
Das waren meine Gedanken zur aktuellen Lage – zumindest die Gedanken, die ich als Unternehmerin hege. Vielleicht schreibe ich mal noch über all die anderen Gedanken, denn auch dann wirst Du merken: Du bist nicht allein (mit all dem).
Und denke daran:
Folge Deiner inneren Weisheit. Folge nicht dem, was Dir von außen suggeriert wird, was Dir gespiegelt wird. Lausche Deinen Gedanken und prüfe, ob sie wirklich wirklich Recht damit haben, was sie Dir zuflüstern oder gar zubrüllen. Sei achtsam mit Dir.
Herzliche Grüße
Sandra
PS: Wenn Du Dir Hilfe dabei wünscht, Dein Leben wieder stressfrei und mit Leichtigkeit zu leben, dann lade ich Dich ein, Dich jetzt einzutragen für Dein kostenloses Klarheitsgespräch.

Dein Leben darf leicht sein.
Möchtest Du raus aus dem Stress und rein in DEIN Leben?
Bist Du am Coaching-Programm interessiert?
Dann bist Du herzlich zu einem kostenlosen und unverbindlichen Kennenlerngespräch eingeladen.
Liebe Sandra,
das kurze schlechte Gewissen hatte ich auch. Das ging zum Glück ganz schnell vorbei. :-) Mir hilft die jahrelange Übung im Fühlen, was passt jetzt und was passt nicht. Wir müssen doch auch einen Vorteil davon haben, dass wir Profis sind, oder. Und Leben was wir predigen ist das A und O finde ich. Wir haben gerade die wunderbare Gelegenheit alles auszuprobieren was wir gelernt habe.
Ich habe dann doch einen Blogbeitrag zu Corona geschrieben. Einfach weil es passte.
Ich habe meinen Gratis Workshop über Meetup zu Persönlichkeitsentwicklung von einmal im Monat 2 Stunden auf einmal die Woche eine Stunde in kleiner Gruppe heraufgesetzt. Das ist einfach so passiert, ohne Druck. Ich bereite das auch nicht mehr so perfekt vor wie sonst und es geht prima. Eine wichtige Lerneinheit für mich!
Ganz herzliche Grüße
Inge
Liebe Inge,
ich danke Dir für Deine ermunternden Zeilen und so ist es: „Vorleben was wir predigen“ – ja, das finde ich sehr wichtig! Das ist tatsächlich der Grund gewesen, weshalb ich den Artikel geschrieben habe.
Ich freue mich, das es für Dich gerade gepasst hat, Dein Angebot so fix anzupassen und: Danke, dass Du mich an meetup erinnert hast… ich plane gerade was und da ist meetup eine zusätzliche, gute Idee :-)
Liebe Grüße an Dich,
hab eine gute Zeit
Sandra
Liebe Sandra,
vielen Dank für diesen tollen Artikel und dass du deine Gedanken und Gefühle mit uns teilst!
Beim Lesen schrie es in mir immer wieder ganz laut „ja!“, „jaaa!“ und „jaaaaaaa!!!“ :-)
Mir ging es tatsächlich ähnlich wie dir: Alle fingen an, dass man jetzt unbedingt mit einem passenden Angebot raus muss und und und. Und ich habe mich damit total unwohl gefühlt. Deshalb hab ich es einfach gelassen – obwohl ich die eine oder andere Idee hatte. Die funktionieren aber auch zu einem späteren Zeitpunkt noch.
Ich habe nun stattdessen das bisschen Zeit, das ich mehr habe als sonst genutzt und an meinen Inhalten gearbeitet. Das hätte ich ohnehin tun müssen, da weiß ich, dass es nützlich ist und auf unkomplizierte Weise hilft – unabhängig von Corona, auch morgen noch. Weil Schreiben glücklicherweise nicht von einem Virus abhängt und Tipps dazu immer gut sind. Dein obiges Zitat übrigens auch – das gilt auch in virenfreien Zeiten!
Überrascht bin ich nicht von den vielen Angeboten. Irgendwie war das zu erwarten, dass viele jetzt auf diesen Zug aufspringen. Genervt bin ich von den selbsternannten Gurus, die aber auch schon immer das Geheimrezept für Erfolg, ein langes, glückliches Leben, eine erleichterte Waage und dergleichen hatten. Die gibt’s leider auch noch – nur ein bisschen „aggressiver“ als vorher. Da übe ich mich in Geduld und trainiere meinen Zeigefinger durch Weiterscrollen ;-) Also alles wie immer, irgendwie.
Liebe Grüße und nochmal ein herzliches Dankeschön für deine aufmunternden Worte
Elke