Letzte Aktualisierung 21. Juli 2022

Ich schreibe diesen Beitrag am Sonntag, dem 1. Advent. Die Zeit der Besinnlichkeit ist eingeläutet. Ist sie das wirklich? Wie verbringen Sie die Adventszeit und die Weihnachtstage?

Ist der Dezember im Job davon geprägt, dass sämtliche Projekte und Ziele die übers Jahr liefen und angezeigt wurden, jetzt unbedingt und bis zum Jahresende abgeschlossen sein müssen? Macht das eigentlich immer Sinn?

Wie sieht der Dezember in Ihrem Privatleben aus? Zu wie vielen Weihnachtsfeiern „müssen“ Sie gehen, obwohl sie eigentlich keine große Lust dazu haben? Erleben Sie den Einkauf von Weihnachtsgeschenken als Stress oder tun Sie das in Freude und Vorfreude auf den Hl. Abend?

Was erwartet Sie in diesem Artikel?

  • Wie Sie sich trotz Job und Endjahres-Stress besinnen können
  • Meine Erfahrung aus der Achtsamkeitspraxis
  • 4 Fragen an Sie selbst, wie Sie die Adventzeit verbringen möchten und was Sie dafür tun können
  • Musik, die zur Besinnlichkeit einlädt

In meiner Zeit als Angestellte, habe ich mir seit vielen Jahren immer schon einige Tage vor Hl. Abend frei genommen und das auch frühzeitig so eingeplant. Die besinnliche Adventszeit ist mir nämlich auch nie gelungen und deshalb wollte ich wenigstens in Ruhe in die schönen Weihnachtstage gehen – Weihnachtsbaum mit meinem Mann frisch schlagen, Weihnachtsbaum schmücken, ausschlafen, zu zweit frühstücken, spazieren gehen, Lebensmittel für den Weihnachtsschmauß ohne Stress einkaufen gehen, einen Weihnachtsmarkt besuchen.
Das bedeutete auch, dass für mich die wichtigsten To-Do’s im Büro bis Mitte Dezember abgearbeitet waren. Mal ehrlich – je nach dem in welchem Bereich Sie arbeiten, läuft ab ca. dem 20. Dezember eh nicht mehr viel! Wenn Sie mit Menschen arbeiten, beispielsweise in der Pflege oder mit Kindern, wäre es nicht auch hier schön bei manchen Dingen mal 5 gerade sein zu lassen und mit den Menschen ein wenig in Besinnung zu gehen? Sagen Sie jetzt bitte nicht direkt „Nein, das ist nicht möglich!“ Denken Sie noch einmal wirklich, wirklich nach, ob da nicht eine klitzekleine Möglichkeit ist.

Heute möchte ich Ihnen von meiner diesjährigen Besonderheit erzählen – als Beispiel, wie Sie Bewusstheit und somit Besinnlichkeit erlangen können. Bewusstheit über sich selbst und auf das, was Ihnen wichtig ist.

Am Tag vorm 1. Advent habe ich an einem ACHTSAMKEITSTAG teilgenommen.

Was ist ein Achtsamkeitstag?

In diesem Artikel habe ich bereits über die Praxis der Achtsamkeit und das MBSR-Achtsamkeitstraining berichtet.

Besinnlichkeit im AdventIch bin also am 1. Advent der Einladung zu einem Achtsamkeitstag gefolgt. Ein Tag in Achtsamkeit und Stille. 18 Menschen nahmen teil, nur zwei Personen kannte ich. Der Tag fand in einem Meditationszentrum inmitten wunderschöner Natur statt. Von 10 bis 17 Uhr haben wir meditiert und waren in Stille. Und wenn ich Stille schreibe, dann meine ich Stille. Ohne Reden, ohne jegliche Kontaktaufnahme mit den anderen Teilnehmenden – kein Augenkontakt, keine Zeichensprache, kein Sprechen.

Für die Skeptiker unter Ihnen:
Meditation und Stille geht auch ohne „Ooommm“ und ohne „Mantra“ und ohne Spiritualität. Die Achtsamkeitsmeditation führt Sie auch nicht in irgendeine Trance oder in irgendeinen Zustand… außer den, dass Sie ganz bei sich sind. Im Hier und Jetzt. Nicht in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit. Gedanken tanzen natürlich trotzdem in jedermanns Kopf, doch in dieser Meditation bewerten wir diese nicht. Wir nehmen die Gedanken an, so wie sie kommen. Ohne zu schimpfen und ohne zu klagen, dass diese Gedanken doch einfach wegbleiben sollen.

Ich habe diesen Tag also komplett in Stille verbracht. Im Meditationsraum – im Sitzen (Sitzmeditation), im Liegen (Body-Scan), in Bewegung (Yoga-Übungen). Und draußen in einer wunderschönen Winterlandschaft, bei einer Geh-Meditation (achtsames Gehen und Spüren) und bei einem stillen Spaziergang in der Mittagspause. Das Handy war selbstredend im Flugzeugmodus und wurde nur für ein paar Fotos gezückt (als Hobbyfotografin gibts da kein Entrinnen ;-) )

Übrigens – auch das Mittagessen fand komplett in Stille statt.

Meine Essenz von diesem Tag?

Das war mein zweiter Achtsamkeitstag und wieder fühle ich mich wie „gereinigt“. Ganz in meiner Mitte. Zufrieden und glücklich. Ich komme mir und meinen Gefühlen sehr nahe.
Ich empfand Dankbarkeit, Demut, Trauer (auch sie braucht ihren Raum) und Freude.

Mit diesen reinen Gefühlen, die ich in den heutigen 1. Advent mitgenommen habe, habe ich mir heute Morgen 4 Fragen vorgenommen, die im ersten Türchen von Sabine Machowskis Adventkalender versteckt waren.

Diese Fragen möchte ich Ihnen weiterschenken, damit auch Sie die Möglichekit haben darüber nachzudenken, was Ihnen im Advent wichtig ist:

  • Was ist Dir in den nächsten Tagen bis Weihnachten für Dich persönlich wichtig? Was soll unbedingt Raum und Zeit finden in diesen Tagen?
  • Was hat in den nächsten Tagen keinen Raum und keine Zeit? Was möchtest Du gerne streichen oder für diese Zeit loslassen?
  • Welche Erwartungen von anderen möchtest Du gerne loslassen bzw. Dich von ihnen befreien?
  • Wie kannst Du für Dich dafür sorgen, dass die für Dich wichtigen Dinge Raum und Zeit haben werden? Wo braucht es eine klare Regelung? Wo braucht es feste Termine? Wo braucht es Puffer, Rückzug, Pausen oder Auszeiten? Wo braucht es kleine Auszeiten anstelle von großen, die sonst vielleicht gar nicht stattfinden? Was fällt Dir hier noch ein?

Mir ist nochmal mehr bewusst geworden, wie sehr ich mir Zeit mit meiner Familie wünsche. Was hält mich davon ab? Nur ich selbst! Auch ich schaffe es ganz gut mir in Gedanken zu sagen, was alles noch getan und erreicht werden muss und weshalb ich schon wieder keine Zeit finde meine Geschwister oder Eltern zu treffen. Glücklicherweise habe ich gelernt, mir diese Dinge ins Bewusstsein zu rufen und auch etwas daran zu ändern, anstatt zu jammern, mich selbst zu bemitleiden oder mich zu beschimpfen.

Ich habe deshalb für diese Adventszeit Termine mit meiner Familie vereinbart. Ja! Liest sich vielleicht seltsam und vielleicht denken Sie „wie traurig, dass sie extra Termine machen muss um die Familie zu sehen.“ Ja, das mag sein. Aber ich weiß wie ich ticke und zwar, dass ich Struktur und Verbindlichkeiten (auch mit mir selbst) brauche. Was also spricht dagegen, Termine mit der Familie zu vereinbaren? ;-)

Ich freue mich jetzt schon auf gemeinsame Stunden mit den unterschiedlichsten Unternehmungen oder bloßem Beisammensein.

Also:

  • WAS IST IHNEN IN DEN TAGEN BIS WEIHNACHTEN WICHTIG?

  • WAS WERDEN SIE DAFÜR TUN?

  • WAS WERDEN SIE LOSLASSEN?

Und weil ich es selbst gerade sehr genieße, verrate ich Ihnen noch meine Lieblingsmusik, die mich in diesen besinnlichen Tagen begleitet:

  • Sting – If On A Winter’s Night
  • Das „Sing mein Song Weihnachtskonzert“ aus 2015 und 2016
  • Tori Amos – Scarlets Walk
  • Tracy Chapman – Tracy Chapman
  • Sade – The Best Of

Ich freue mich auf die schöne Zeit im Advent. Und Sie?
Lassen Sie mich in den Kommentaren wissen, was Sie sich vorgenommen haben – vielleicht sind noch gute Ideen für mich selbst oder meine Leser dabei :-)

Winterliche Grüße

Ihre
Sandra Liane Braun

PS:
Sie wünschen sich noch ein wenig mehr Inspiration für eine besinnliche Adventzeit? Im letzten Jahr habe ich dazu auch etwas festgehalten und eine kleine Übung vorgestellt: Du entscheidest! – Geschenke dieses Lebens

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