Letzte Aktualisierung 21. Juli 2022

Es hat mich niedergestreckt. Hingerafft. Umgehauen. Niedergeknüppelt. Ich lag flach, bin dahingesiecht und habe das Bett gehütet. Ich war krank, fix und fertig und kraftlos. Am Feierabend. ​Krankmeldung? Gibt’s bei mir nicht!

Diese und viele andere Synonyme fallen uns ein, wenn wir krank sind und möglicherweise auch arbeitsunfähig sind. Aber dafür eine Krankmeldung abgeben? Muss das wirklich sein?

Aus aktuellem Anlass – denn seit über einer Woche knabbere ich an einem Virusinfekt – schreibe ich heute diesen Artikel und frage Dich: Wie gehst Du damit um, wenn du so richtig krank bist?

Was ich mit meiner Frage meine​:

  • Gehst Du zum Arzt?
  • Lässt Du Dich krank-, bzw. arbeitsunfähig schreiben?
  • Schlägt Dein Arzt Dir das vor, doch Du lehnst das strikt ab, weil Du bei der Arbeit auf gar keinen Fall fehlen kannst?

Ich stelle Dir diese Fragen, weil ich immer wieder erlebe, wie unterschiedlich Menschen damit umgehen. Da es in meinem Blog und bei meiner Arbeit als Stressreduktions- und Burnout-Coach um Deine Gesundheit geht, gilt dieser Artikel natürlich Dir, wenn Du auf gar keinen Fall bei Krankheit zu Hause bleiben kannst.

Aus welchen Gründen kannst Du auf gar keinen Fall zu Hause bleiben, dich um Dich kümmern, die Krankheit auskurieren und gesundwerden?

Krank aber auf Arbeit

Ich frage Dich nicht nach dem Warum. Denn die Antworten kenne ich zu Genüge:

  • Ich habe keine Vertretung.
  • Die Kunden haben keinen Ansprechpartner, wenn ich nicht da bin.
  • Es gibt zu viele Termine die eingehalten werden müssen.
  • Das Projekt ist in der heißen Phase, da kann ich nicht fehlen.
  • … und viele andere Gründe mehr…

Hierzu habe ich eine ganz klare Meinung: Jeder Arbeitnehmer ist ersetzbar!

Möglicherweise ärgert Dich diese Aussage, doch führe Dir das bitte mal vor Augen: Stell Dir doch mal vor, wie die Firma und die Kollegen zurechtkommen müssten, wenn du heute einen schweren Autounfall ​hättest und für mehrere Wochen ​ausfallen würdest. Du bist so schwer verletzt, dass Du auch nicht vom Krankenbett mit Deinem Notebook das Nötigste erledigen könntest.  Natürlich ist das keine schöne Vorstellung und ich wünsche Dir, dass dieser Fall niemals eintrifft, doch sei mal ehrlich: Jedem von uns kann das theoretisch jeden Tag passieren.

Was würden der Chef und die Kollegen tun? Sie ​würden sich zusammensetzen, deine Aufgaben und Projekte anschauen, die Aufgaben neu verteilen, Kollegen an Schnittstellen zu Rate ziehen, Dein Telefon umstellen, E-Mails weiterleiten (ein Netzwerk-Administrator kann das ganz leicht übernehmen), Kunden informieren oder um Geduld bitten.

Sicherlich ​würde ihnen dabei das ein oder andere „durch die Lappen gehen“, es könnten Fehler passieren oder eine Frist ​würde nicht eingehalten werden. Wenn Du es wüsstest, würde es Dich ärgern, weil Du ein sehr hohes Verantwortungsgefühl hast und weil man sich zu 100 % auf Dich verlassen kann. Du bist aber nicht da, weißt es nicht und Du kannst es nicht ändern. In diesem Moment ist es auch nicht Dein Problem, Deine Aufgabe ist es gesund zu werden.

In der Firma nehmen die Dinge ihren Lauf. Es läuft auch ohne Dich.

Ganz rational betrachtet:

Wird am Ende die Firma bankrott sein? Wird ein Auto nicht vom Band laufen, wenn Du in der Automobilindustrie arbeitest? Wird ein Patient morgens nicht gewaschen, wenn Du Pflegekraft bist?

Nein, das wird nicht passieren.

Nun reden wir aber nicht von einem schweren Autounfall, sondern von einer Erkrankung, die Dich erwischt hat – zum Beispiel eine Grippe, die in der kalten Jahreszeit gut und gerne ihr Unwesen treibt.

Wem nützt es, wenn Du Dich mit Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Fieber zur Arbeit schleppst?

  • Du steckst vielleicht Deine Kollegen an.
  • Du arbeitest unkonzentriert, weil Dein Kopf sich anfühlt als wäre er in einem Schraubstock eingespannt und machst Fehler.
  • Du gönnst Deinem Körper keine Ruhe, die er dringend benötigt. Dein Körper ist in massivem Stress.
Ich gehe auch krank zur Arbeit!
Übrigens: Jede Krankheit bedeutet für den Körper Stress. Dein Immunsystem läuft auf Hochtouren, weil es die Krankheit besiegen möchte. Auch hier wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet, welches Dir weitere körperliche Beschwerden zufügen kann.Du selbst erhöhst diesen Stresspegel dadurch, dass Du Dich nicht schonst und Dein Immunsystem hat noch mehr zu leisten. Ein Teufelskreis beginnt.

Die verschleppte Grippe:

Ich bin mir sicher, dass Du jemanden kennst (oder jemanden kennst, der einen kennt), der oder die eine Grippe verschleppt hat und dann unter den Folgen zu leiden hatte. Hand aufs Herz: Wenn es stimmt und Du jemanden kennst, dann denkst Du „ja, das ist echt schlimm“, doch ganz still flüstert Dir eine Stimme zu „Dir passiert das aber nicht.“

Wer versichert Dir das? Deine Krankenversicherung? Der liebe Gott? Dein Chef?

Wer hat es in der Hand ob es passiert oder nicht?DU! Und zwar nur DU. DU bist für DICH verantwortlich. Behandle Deine Gesundheit nicht so, als hättest Du eine zweite im Keller, die Du nur aus dem Regal nehmen musst und *zack weiter geht’s*

​Bitte halte Dir die Folgeerkrankungen einer verschleppten Grippe vor Augen:

  • Nebenhöhlenentzündung
    Klingt erst mal nicht dramatisch, doch je länger Dein hartnäckiger Schnupfen mit verstopfter Nase, Druckgefühl und Schmerzen hinter Augen und in der Stirnregion anhalten, suchen sich die Bakterien und Viren ihren Weg in die Bronchien und es folgt die Bronchitis.
  • Bronchitis
    Jetzt wird es schon unangenehmer: Nach einer Phase mit trockenem Husten kommt anschließend weißlich-klarer, zähflüssiger Auswurf hinzu. Ist der ausgehustete Schleim dann irgendwann gelblich-grün, deutet das auf eine weitere bakterielle Infektion hin. Dein Krankheitsgefühl nimmt stark zu, das Atmen fällt Dir bereits schwerer. Vielleicht schläfst Du nachts auch nicht mehr durch, weil der Husten dich ständig plagt. Wenn Du auch das missachtest und tapfer weiterarbeitest, suchen sich die Erreger weiter ihren Weg in die Lungen.
  • Lungenentzündung
    Hohes Fieber, Schüttelfrost, Brust-, Kopf- und Gliederschmerzen sind hier die klassischen Symptome. Es gibt Menschen, die arbeiten auch noch mit einer Lungenentzündung. Du schaffst es jedoch kaum noch drei Treppenstufen zu bewältigen oder im Büro einen Ordner von links nach rechts zu legen oder ein Telefonat zu führen – all das bringt Dich komplett außer Atem. Andere Menschen liegen bereits zu Hause im Bett oder im Krankenhaus. Für sie ist es eine Herausforderung ein Glas Wasser zu trinken. Das benötigt so viel Kraft, dass Du dann erst mal zwei Stunden schlafen musst. Von Essen und Toilettengang spreche ich mal nicht.
  • Hirnhautentzündung
    Der Weg aus den Neben- und Stirnhöhlen zum Gehirn ist für Erreger sämtlicher Art ein leichter. Liegt ja – sprichwörtlich – nahe. Tatsächlich können die Erreger über die Blutbahn auch ins Gehirn, bzw. die Hirnhäute eindringen. Die Folgen einer Hirnhautentzündung können im schlimmsten Fall irreparabel sein. Zunächst leidest Du jedoch unter Fieber, Abgeschlagenheit und starken Kopfschmerzen. Der Nacken versteift sich meist so massiv, dass Kopfbewegungen nur noch sehr eingeschränkt und unter Schmerzen möglich sind.
  • Herzmuskelentzündung
    Circa die Hälfte aller Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) werden durch Viren ausgelöst – die verschleppte Grippe – und schädigen den Herzmuskel. Erst verläuft sie eher unbemerkt mit grippeartigen Symptomen. In den meisten Fällen heilt sie von selbst aus, manchmal folgt jedoch eine dauerhaft reduzierte Pumpfunktion des Herzens. Besteht die Myokarditis länger, kann es jedoch zu Herzrhythmusstörungen und tödlichem Herzversagen kommen.

Sind Dir diese Folgen wirklich bewusst?

Hast Du sogar ganz häufig eine Erkältung? Immer und immer wieder? Schon mal daran gedacht, dass Dir Dein Körper damit etwas mitteilen möchte? ​Dann schau mal hier: ​Die Nase voll vom Stress! Was Dein Körper Dir mitteilt​​​

Dir ist schon bewusst, dass das auch mit Deinem Stress zusammenhängen kann? Dann schau mal hier:29 Folgen von Stress, die Du bestimmt nicht haben willst​​​

Du denkst, dass ja alles gut und schön ist, was ich hier schreibe, Du hast aber (berechtigte) Angst Deinen Job zu verlieren?

Mir ist durchaus bewusst, dass es auch Arbeitnehmer gibt, die in Firmen arbeiten, in denen Ausfall durch Krankheit überhaupt nicht gerne gesehen wird. Dich treibt die Angst deinen Job zu verlieren auf die Arbeit. Die Angst oder Sorge um die Sätze, die Du Dir von Deinem Vorgesetzten anhören musst.

Ich verstehe Deine Sorge und nehme Deine Angst ernst.

Bitte ​sei auch Du Dir bewusst, dass Du ersetzbar bist. Wenn Du so schwer erkrankst, dass Du am Ende erwerbsunfähig oder gar gestorben bist, was nützt Dir dann dieser Job? Eine Firma, in der so mit Dir umgegangen wird, ist keine gute Firma. Deine Gesundheit, die ist wichtig. Und wenn der scheinbar schlimmste Fall eintritt – du verlierst Deinen Job – dann ist das nicht das Ende. Es kann sich eine ganz wunderbare Chance für Dich ergeben, an die Du selbst nie geglaubt hättest.

​Zu guter Letzt:

Natürlich begegnen mir auch Menschen, die sich Zeit zum Gesundwerden nehmen. Die, die sich arbeitsunfähig schreiben lassen. Und ganz oft höre ich dann im zweiten Satz:

„Es dankt einem ja eh keiner!“

Weißt Du, was ich dann jedes Mal denke?

Schade. Schade, dass das Deine Sicht auf die Dinge ist. Es geht nämlich nicht darum, dass Du ewigen Dank vom Chef bekommst, weil Du niemals einen Krankenschein hattest und auch mit einem gebrochenen Bein zur Arbeit hüpfst. Nein. Es geht darum, dass Du achtsam mit dir bist. Das Du die Verantwortung für Deine Gesundheit übernimmst. Für Dein Leben.

Ich wünsche Dir von Herzen Alles Gute & komm grippefrei durch den Winter!

Liebe Grüße

Sandra

PS: Bitte diskutiere mit und hinterlasse mir und den Lesern einen Kommentar mit Deiner Meinung. Ich freue mich auf Dich!

PPS: Wenn Du Hilfe dabei brauchst endlich wieder stressfrei zu arbeiten und zu leben, dann trage Dich jetzt ein für ein kostenloses Klarheitsgespräch mit mir.

Dein Leben darf leicht sein.

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